Donnerstag, 29. Mai 2014

Amsterdam: Rembrandthuis

Das Rembrandt Haus ist eine weitere Sehenswürdigkeit in Amsterdam, die ich jedem empfehlen würde. Auch wenn ich kein großer „Kunstfan“ bin und ich davon auch meist gelangweilt bin, bekommt man hier doch noch einen ganz anderen Einblick. Es gibt nicht nur Bilder zu sehen, sondern man bekommt auch zu sehen wie Rembrandt zur damaligen Zeit in Amsterdam gelebt und gearbeitet hat. Um eine lange Wartezeit am Eingang zu umgehen empfehle ich, die Karten vorab online zu bestellen. 


Zu Beginn der Tour bekommt man einen kostenlosen Audio Guide in der jeweilig gesprochenen Sprache (hier ist uns übrigens der erste Holländer begegnet der auch Deutsch spricht!). Anschließend kann man sich dann zuerst setzen und sich einen Film über Rembrandt und seine Zeit anschauen. Eine super Einführung! Rembrandt Harmenszoon van Rijn (* 15.07.1606 in Leiden - 04.10.1669) ist einer der wichtigsten Maler des 17. Jahrhunderts. Seine Frau Saskia van Uylenburgh starb sehr früh. Rembrandt hatte vier Kinder, von denen allerdings nur ein Sohn die Kleinkindzeit überlebte.

Nachdem man sich den Film angesehen hat, geht es dann weiter in das eigentliche Gebäude. Vom Keller bis zum Dachstuhl sind alle Räume weitestgehend wieder so eingerichtet, wie sie zur Zeit Rembrandts im 17. Jahrhundert ausgesehen haben. Geholfen hat dabei eine Inventarliste des Insolvenzverwalters Rembrandts. In der Küche sieht man ein kleines Bett in dem die Bediensteten damals nicht gelegen sind, sondern im Sitzen geschlafen haben. Am besten hat mir der Raum gefallen, in dem es eine Sammlung diverser exotischer Souvenirs (Muscheln, Vögel, Pflanzen, etc.) Rembrandts gab. Diese Objekte dienten zur Übung. Die Schüler des Meisters lernten wie sie diese Objekte am besten realitätsgetreu nachzeichnen konnten. Im ganzen Haus sind die Wände mit zahlreichen Bildern von Rembrandt, seinen Schülern und anderen Künstlern geschmückt. Diese waren meist für den Verkauf bestimmt. Rembrandt war nämlich nicht nur Künstler und Lehrer, sondern auch Kunsthändler. Bei einigen Kunstwerken schildert der Audio Guide auch, wie schwierig es selbst für Rembrandt-Experten ist, festzustellen, ob ein Bild tatsächlich vom Meister selbst oder von einem seiner Schüler gemalt wurde, da die Schüler jahrelang den Stil des Meisters kopieren mussten. Reiche Kunsthändler konnten sogar im Ausstellungsraum übernachten, umgeben von den zum Verkauf stehenden Gemälden. 

Besonders empfehlenswert sind die Vorführungen, von denen wir aus Zeitgründen leider keine gesehen hatten. Im Atelier im oberen Stockwerk, welches über eine typische enge und steile Wendeltreppe erreicht werden kann, wird zum Beispiel gezeigt, auf welche Art und Weise Rembrandt damals seine Farben hergestellt hat. In einem anderen Raum wird gezeigt, wie er seine Radierungen angefertigt hat. 

Kleiner Tipp: Teil der Amsterdam Card

Samstag, 24. Mai 2014

Amsterdam: Paleis op de Dam

Auf den königlichen Palast bin ich eigentlich nur zufällig gestoßen, als ich mich bei Tripadvisor durch die Sehenswürdigkeiten in Amsterdam geklickt habe. Umso mehr hab ich mich dann aber gefreut, dass ich auch diesen Palast besichtigen kann.

An unserem zweiten Tag in Amsterdam sind wir also gleich zum Königlichen Palast. Äußerlich macht der Palast erst einmal kaum etwas her. Und wäre da nicht der Balkon, hätte ich ihn wahrscheinlich gar nicht erkannt! Er steht mitten in der Stadt auf dem sehr belebten Dam und ist dabei von Außen gar nicht geschützt. Ich war deswegen schon etwas erstaunt, denn wenn man das mit dem Buckingham Palace vergleicht, der rundum mit einem hohen Zaun und Wachen gesichert ist.

Nichtsdestotrotz - Hat man den Palast erst einmal betreten, ist er auch eindeutig als Palast zu erkennen! Im Inneren befinden sich nämlich wunderschöne Hallen und Zimmer, die dem Buckingham Palace in nichts nachstehen! Zu Beginn der Tour gibt es einen kleinen Einführungsfilm zur Geschichte. Anschließend geht man durch die einzelnen Räume des Palastes.

Der Palast wurde von 1648 bis 1665 als Rathaus erbaut und 1808 erstmals als Königlicher Palast genutzt, als Napoleon seinen Bruder Louis als König der Niederlande einsetzte. Seit 1939 wird es dauerhaft von der Königsfamilie zu Repräsentationszwecken und als Gästehaus für Staatsgäste genutzt. Es handelt sich aber hierbei nicht um den festen Wohnsitz der Königsfamilie. Dieser liegt in Den Haag. 


Der Eintrittspreis für den Palast liegt bei gerade einmal 10,00 EUR inkl. Audio Guide. Positiv überrascht hat mich zudem, dass im Königshaus sogar Fotos gemacht werden dürfen. Der Palast hat nur an bestimmten Tagen geöffnet. Solltet ihr also vorbeischauen wollen, schaut vorher unbedingt auf die Homepage und kontrolliert, ob der Palast an eurem bestimmten Besuchstag überhaupt geöffnet hat. Die Tickets könnt ihr hier leider nicht vorab bestellen. Macht aber gar nichts, da die Sehenswürdigkeit komischerweise kaum besucht wird. Die Tour dauert etwa ein bis zwei Stunden bzw. etwas länger, wenn man sich den Audio Guide komplett anhören möchte (genaue Infos zu diversen Bildern im Haus).

Montag, 12. Mai 2014

Amsterdam: Anne Frank Haus

Das Anne Frank Haus stand auf meiner Liste der Sehenswürdigkeiten in Amsterdam ganz oben. Ich habe das Buch "Das Tagebuch der Anne Frank" in der Schule nur so verschlungen und im Film regelrecht mitgelitten. Nachdem ich aber im Haus gewesen bin, ist es ziemlich abgerutscht. Ich empfehle jedem rein zu gehen, man sollte allerdings nicht allzu viel erwarten!

Als wir das Haus betraten war ich voller Ehrfurcht! Ich hatte wahnsinniges Herzklopfen und war absolut beeindruckt. Ich stand in einem Haus welches eine riesen Geschichte in sich trägt - eine der wohl bekanntesten des zweiten Weltkriegs! Man hat hier die einzigartige Möglichkeit, sich die  (wenn auch leeren) Räume anzusehen, in denen Anne Frank mit ihrer Familie und deren Bekannten gelebt hat, die steilen Stufen nach oben zu gehen und sich Teile des Orignaltagebuchs anzusehen. Besonders beeindruckend fand ich den Gang durch die Türe hinter dem Bücherregal. Leider waren diese Eindrücke die, die bei mir am besten Hängen geblieben sind.

Die hauptsächliche Enttäuschung lag aber einfach darin, dass die Räume komplett leer waren. Mir fehlt da ehrlich gesagt einfach die Vorstellungskraft. An den Wänden hingen zwar einige (abgetippte) Ausschnitte aus dem Tagebuch, dass war's aber auch schon. Man geht also durch leer geräumte Zimmer und am Ende kommt man in das neu angebaute Museum. Hier werden im Wechsel die Seiten des Originaltagebuchs ausgestellt sowie Videos von Otto Frank und der Helferin "Miep" gezeigt.

Solltet ihr die Geschichte nicht kennen, hier eine "kurze" Zusammenfassung:
Anne Frank wurde am 12.06.1929 in Frankfurt geboren. Als Hitler 1933 an die Macht kommt, flieht die Familie in die Niederlande und zieht nach Amsterdam. Nachdem die deutsche Wehrmacht im Mai 1940 die Niederlande besetzt, wurden auch hier immer mehr antijüdische Gesetze erlassen. Am 06.07.1942 taucht die Familie Frank unter. Sie verstecken sich von nun an im Hinterhaus von Otto Franks Firma in der Prinsengracht 263. Später kommt noch eine weitere Familie sowie ein Bekannter der Franks hinzu. Anfangs hatten sie noch Hoffnung nur wenige Wochen oder Monate im Versteck leben zu müssen, am Ende wurden es jedoch etwas mehr als zwei Jahre voller Angst und Ungewissheit. 

Am 17.07.1943 fuhr der erste Zug nach Auschwitz und den Juden wurde die Staatsbürgerschaft aberkannt. Am Morgen des 04.08.1944 gegen 10:00 Uhr erschienen dann die Nationalsozialisten, nachdem bei der Gestapo ein telefonischer Hinweis eingegangen war. Wer diesen Hinweis geliefert hat wurde nie komplett geklärt. Zunächst wurde die Familie ins Durchgangslager Westerbork gebracht. Am 02.09.1944 wurde Anne Frank sowie ihre Familie und deren Bekannte beim Appell zum Transport nach Auschwitz ausgewählt. Am 03.09.1944 fuhr der letzte Zug mit 1.019 Juden nach Auschwitz. Nur wenige Wochen vor der Befreiung der Juden im April 1945, verstarb Anne Frank. Otto Frank (Annes Vater) überlebte als Einziger der im Hinterhaus Untergetauchten.

Wenn ihr vorhabt euch das Haus anzusehen solltet ihr die Tickets aber auf jeden Fall vorab online bestellen. Hier könnt ihr dann auch gleich einen Tag und die Uhrzeit wählen, an dem ihr euch das Haus anschauen wollt. Solltet ihr das Ticket nämlich nicht vorab bestellen, kann es euch passieren, dass ihr mehrere Stunden warten müsst, bis ihr die Tickets vor Ort kaufen könnt. Wir haben unser Ticket sicherheitshalber online gekauft, hätten aber sogar das Glück gehabt nicht anstehen zu müssen.